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Lange Nacht des Hörens, Mittwoch, 22. Mai 2024
Großartige Neuigkeiten für die frühzeitige Hörversorgung in Niedersachsen!
Großartige Neuigkeiten für die frühzeitige Hörversorgung in Niedersachsen!
Wussten Sie, dass eine Hörstörung die am häufigsten angeborene Sinnesbehinderung und eine der häufigsten chronischen Erkrankungen bei Neugeborenen ist? Die Früherkennung von Hörstörungen ist entscheidend für die sprachliche und kognitive Entwicklung eines Kindes. Moderne Hörsystem-Technologie und frühe Förderung können diesen Kindern einen wesentlich leichteren Start ins Leben ermöglichen und ihre Bildungschancen erheblich verbessern.
Das gesetzlich vorgeschriebene Neugeborenen-Hörscreening, das direkt nach der Geburt durchgeführt wird, ist der erste Schritt. Doch die Nachverfolgung auffälliger Ergebnisse, das sogenannte Tracking, ist bisher nicht gesetzlich geregelt und wird daher oft vernachlässigt. Dies führt dazu, dass in Niedersachsen alarmierende 86% der Kinder keine weiterführende Überprüfung ihrer Hörtestergebnisse erfahren und somit frühzeitige Hilfsmaßnahmen häufig nicht realisiert werden.
In Niedersachsen sind wir derzeit deutschlandweit das Schlusslicht in Sachen Tracking des Neugeborenen-Hörscreenings. Eine sinnvolle Frühversorgung ist bisher nicht möglich, weil nur das Screening finanziert wird, nicht aber das notwendige Tracking. „Einem Kind mit an Taubheit grenzender Schwerhörigkeit stehen bei frühzeitiger Diagnose und passender Versorgung alle Chancen im Leben offen. Wir müssen den Prozess der Versorgung schon in den ersten Lebensmonaten beginnen und kontinuierlich begleiten. Dafür sind die Trackingzentralen unverzichtbar“, erklärt Dr. Rüdiger Schönfeld, medizinischer Leiter des Hörzentrums Oldenburg.
Deshalb freuen wir uns sehr, dass unser Projekt „Flächendeckendes Tracking des Neugeborenen-Hörscreenings in Niedersachsen“ nun in den Entwurf des niedersächsischen Haushalts aufgenommen wurde! Die geplante Förderung des Aufbaus einer niedersächsischen Tracking-Zentrale mit jährlich 700.000 Euro ab 2025 wird es uns ermöglichen, Hörschädigungen im frühen Kindesalter wirksamer und vor allem frühzeitiger zu begegnen.
Dieses wegweisende Projekt, initiiert vom Hörzentrum Oldenburg gGmbH, dem Deutschen HörZentrum Hannover der MHH und dem Exzellenzcluster Hearing4all, baut auf der Arbeit der vom Hörzentrum Oldenburg geleiteten Screeningzentrale NHS Nordwest auf.
Dies ist ein bedeutender Schritt für die Gesundheitsversorgung unserer jüngsten Mitbürger und wir sind gespannt auf die finale Genehmigung.